Kleines Architektur-Glossar

K

Arkade(n) : Auf Pfeilern oder Säulen ruhender Bogen; auch eine fortlaufende Reihe solcher Bögen bzw. der Gang, dessen eine Seite von solchen offenen Bögen begrenzt ist, wird Arkaden genannt.

Atelier : (Künstler-)werkstatt.

Atlant : Meist überlebensgroße männliche Figur, die anstelle einer Stütze das Gebälk trägt.

Auskragung, auskragen : Vorspringen eines Bauteils (z.B. eines Erkers, Balkons oder ganzen Stockwerks).

Balkon : Gebäudevorsprung mit zumeist ungedecktem Austritt aus einem Raum ins Freie; in der Regel durch eine Brüstung oder ein Geländer begrenzt. Unter einem Balkon befindet sich – im Gegensatz zur Loggia – immer ein Luftraum.

Baufuge : Fuge, die Bauteile aus arbeitstechnischen und konstruktiven Gründen trennt.

Blendarkade, -bogen : Bogen, der einer Wand nur vorgeblendet ist (und keine Öffnung überbrückt).

Ehrenhof : Von drei Gebäudeflügeln umschlossener Vorhof.

Erker : Ein- oder auch mehrgeschossiger und geschlossener Anbau an der Fassade oder Ecke (Eckerker) eines Gebäudes. Dient der Erweiterung des Wohnraumes und der Belebung der Fassaden.

Fassade : Schauseite eines Gebäudes, meist mit der Haupteingangsseite ident.

Fenstereinfassung : Die äußeren, das Fenster rahmenden Zierglieder.

Freitreppe : Nicht überdachte Treppe an der Außenseite eines Bauwerks.

Fries : Streifen zur Abgrenzung oder Teilung von Flächen, oft mit Figuren oder Ornamenten besetzt.

Geschoß : Im Unterschied zum Stockwerk wird das Erdgeschoß (= Parterre) mitgezählt (d.h. der erste Stock entspricht dem ersten Obergeschoß). Das erste, oft niedrigere Zwischengeschoß wird meist Mezzanin genannt. Die Geschossteilung wird an der Fassade oft durch Gesimse sichtbar gemacht.

Gesims : Meist horizontales Bauelement, das die Außenwand in einzelne Abschnitte gliedert.

Giebel : Abschluss eines Satteldaches, meist dreieck-, bogenförmig oder abgetreppt. Von Giebeldach spricht man, wenn die Hauptfront des Gebäudes von einem oder mehreren Giebeln bekrönt wird.

Kanneluren, kanneliert : Senkrechte Rillen am Schaft eines Pfeilers oder einer Säule.

Kapitell : Kopf einer Stütze ( Säule etc.).

Kassette : vertieftes Feld (meist in Decken).

Klinker : Bis zur Sinterung, d.h bis nahe an den Schmelzpunkt, gebrannter Backstein (Ziegel), dunkelrot bis bläulich-schwarz, druckfest und beständig.

Konsole : Vorspringendes Trageelement, auf dem Skulpturen, BalkoneErker etc. ruhen.

Lisene : Schwach vortretende, vertikale Mauerverstärkung ohne Basis und Kapitell ; dient der vertikalen Gliederung von Fassaden.

Loggia : An einen Wohnraum anschließender, nach der Vorderseite offener Raum mit einer Brüstung als Abschluss. Im Gegensatz zum Balkon nicht vorspringend gebaut.

Medaillon : Kreisförmiges oder ovales Schmuckelement mit Flachrelief in StuckTerrakotta und dergleichen.

Obelisk : Im Grundriss quadratischer, nach oben leicht verjüngter und von einer pyramidenförmigen Spitze abgeschlossener Steinpfeiler.

Pavillon : Kleiner, meist freistehender Bau.

Pergola : Rankgerüst.

Pfeiler : Mauerstütze, im Grundriss meist rechteckig oder polygonal, ohne der bei Säulen üblichen Verjüngung oder Schwellung in der Schaftmitte.

Pilaster : Wandpfeiler, oft ohne tragende Funktion. Dient meist der vertikalen Gliederung. Im Gegensatz zur Lisene besitzt der Pfeiler Basis und Kapitell.

Polygonal : Vieleckig.

Portal : Monumentales Tor, meist mit besonderer Rahmung.

Portikus : Eine von Säulen oder Pfeilern getragene Vorhalle eines Gebäudes.

Putten / Putti (Einzahl: Putto): Kleine, meist nackte Knabenfiguren (selten Mädchen) mit oder ohne Flügel. Gehen auf Darstellungen des griechisch-römischen Liebesgottes Eros / Amor zurück.

Putz : Mörtelüberzug (als Außen- oder Innenputz), bestehend aus Unterputz und Oberputz, die in getrennten Arbeitsgängen aufgebracht werden; dient v.a. dem Schutz und der Wärmeisolierung. Als "Edelputz" wird eine Mischung aus besonders ausgewählten Grundstoffen bezeichnet.

Relief : Mehr oder weniger stark herausgearbeitete plastische Komposition, die jedoch immer mit dem Mauergrund verbunden ist.

Risalit : Vorspringender, oft auch höherer Bauteil mit eigenem Dach; meist als Mittel-, Seiten- oder Eckrisalit.

Rustika : Mauerwerk aus Bruch- oder Buckelsteinen, in späterer Zeit meist aus ästhetischen Gründen im Sockelbereich verwendet.

Satteldach : Eine aus zwei ansteigenden Flächen (im Gegensatz zum Flachdach) bestehende Dachform mit Giebel (n) an den Schmalseiten (im Gegensatz zum Walmdach mit 4 Dachflächen).

Säule : Stützelement mit kreisförmigem Grundriss (im Unterschied zum Pfeiler ) und in der Regel mit Verjüngung und Schwellung in der Schaftmitte (im Gegensatz zum Rundpfeiler). In Basis, Schaft und Kapitell gegliedert.

Sgraffito : Kratzputz. Der auf den Rauhputz aufgetragene, meist dunkelfarbige Grund wird mit einer oder mehreren helleren Putzschichten überdeckt. Durch stellenweises Wegkratzen der Deckschicht entstehen reliefartige und oft mehrfarbige Bilder in der Putzschicht. Nicht zu verwechseln mit den zumeist illegalen Graffiti, Zeichnungen oder Parolen meist politischer, satirischer oder auch obszöner Natur.

Souterrain : Geschoß unter dem Erdgeschoß (aber über dem Keller).

Steinzeug : Material aus geschmolzenem Ton, oft für Fliesen verwendet.

Stiegenhaus : (Treppenhaus): Streng genommen nur für eigene Bauteile mit Treppen anwendbar (und nicht für die Treppenanlagen in Mietshäusern). Viele Gemeindebauten verfügen aber tatsächlich über eigene, abgetrennte und oft turmartig ausgebaute Stiegenhäuser.

Stuck : Gipsmörtel; nicht wetterfest, daher meist nur in Innenräumen zu Dekorzwecken verwendet.

Terrakotta : Gebrannter, aber unglasierter Ton; wetterfest, weshalb Objekte aus Terrakotta auch als Bauplastik im Freien Verwendung finden.

Torbau / Torhaus : Selbständige Toranlage, oft mit Wohnräumen versehen.

Zinne : Brustwehr an Stadtmauern etc. Später nur noch dekorativ als Mauer- oder Dachbekrönung.