
Die Initiative "Jugend am Werk" nahm ihre Tätigkeit am 1. August 1945, also kurz nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs, als die Beschäftigungs- und Ausbildungsstrukturen für junge Menschen zum Großteil zerstört waren, auf. Insgesamt befanden sich in diesem ersten Nachkriegssommer 13 Wiener Gruppen in verschiedenen niederösterreichischen Gemeinden im Ernteeinsatz, andere Jugendliche waren in Schönbrunn und im Theresienpark in Meidling mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt und erlebten hier eine zwar schwere, aber sinnvolle Arbeit als Grundlage für einen neuen Start ins Leben.
In weiterer Folge konnten auch Lehrlinge, die während des Krieges ihre Ausbildung abbrechen mussten, diese in den Lehrwerkstätten von "Jugend am Werk" fortsetzen. 1957 wurde "Jugend am Werk" aus der Gemeinde Wien ausgegliedert und als eigener Verein organisiert.
Als zu Beginn der
sechziger Jahre Jugendliche mit einer Behinderung nach dem Schulabschluss eine Beschäftigung suchten, richtete "Jugend am Werk" die ersten Werkstätten auch für diese Personengruppe ein. Da es zu dieser Zeit für Menschen mit geistiger Behinderung noch kaum Möglichkeiten zum Wohnen außerhalb der Familie gab, schuf "Jugend am Werk" bereits Mitte der sechziger Jahre die ersten Wohnplätze in einem Wohnheim, später auch die ersten Wohngemeinschaften für behinderte Jugendliche in Wien.

Seit 1970 begleitet "Jugend am Werk" auch Menschen mit geistiger Behinderung, die in ihrer eigenen Wohnung leben – eine Betreuungsform, die sich als richtungsweisend erwiesen hat und seit den achtziger Jahren international als Modell anerkannt ist.

"Jugend am Werk" wurde damit zum größten Anbieter von Ausbildungsmaßnahmen für das "Auffangnetz für Jugendliche" im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Beschäftigung in Wien.
Eigentümer und gleichzeitig Vereinsmitglieder sind die Gründungsmitglieder –Stadt Wien, Republik Österreich (vertreten durch das Bundessozialamt), AMS, Arbeiterkammer, ÖGB sowie die Fachgewerkschaften Metall-Textil und Bau-Holz.
Insgesamt gehen rund 1.700 Menschen mit Behinderung in einer Werkstätte von "Jugend am Werk" einer Beschäftigung nach. Jährlich besuchen rund 1.600 Jugendliche, die keine Lehrstelle am Arbeitsmarkt gefunden haben, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Vorsitzende der Organisation ist LAbg. Gabriele Mörk.

In der Steiermark besteht ein eigener Verein "Jugend am Werk".
Jugend am Werk
16., Thaliastraße 85
Tel.: 405 02 86
E-Mail: office@jaw.at
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