Nach Plänen von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg wurde in den Jahren 1845 bis 1849 das "Sophienbad" errichtet, dessen große Schwimmhalle so konzipiert war, dass sie im Winter zum Ballsaal umgebaut werden konnte. Am 27. Februar 1871 fand in den vornehmen Sofiensälen erstmals eine große Arbeiterversammlung statt. Dabei ging es v.a. um den Kampf gegen die Beschränkungen der Vereins- und Versammlungsfreiheit. Am 14. März 1893 wurde in den Sofiensälen anlässlich des 10. Todestages von Karl Marx eine große Gedenkfeier abgehalten. Die Festrede hielt Parteigründer Victor Adler, die Arbeiter-Zeitung berichtete von 5.000 Besuchern: [...] und hätte der Saal die doppelte Zahl gefaßt, noch hätten nicht alle Platz gefunden, die kommen wollten.
1909 wurde der Badebetrieb, dem durch modernere Badeanstalten und attraktive Freibäder eine übermächtige Konkurrenz erwachsen war, eingestellt. Als Ball-, Konzert- und Veranstaltungssaal erfreuten sich die Sofiensäle bis zuletzt großer Beliebtheit – obwohl es jahrelang Diskussionen und unterschiedliche Pläne für deren weitere Nutzung gab.
Im Jahr 2001 brannten die Sofiensäle bis auf die Grundmauern ab. Das weitere Schicksal der Brandruine war lange Zeit unklar. Von 2011 bis 2013 wurden der unter Denkmalschutz stehende historische Saal und das Hauptportal schließlich restauriert, das umgebende Gebäude als Wohnhaus und Hotel neu errichtet.