Peter Behrens bis Ella Briggs

Architekten des "Roten Wien"

A

Behrens, Peter
14.4.1868, Hamburg – 27.2.1940, Berlin

Berger, Arthur
27.5.1892, Wien – 11.1.1981, Moskau

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Arthur Berger war Schüler von Oskar Strnad und Josef Hoffmann. In der Ersten Republik wirkte er mit seinem Bruder Josef Berger und Martin Ziegler am Wohnbauprogramm der Gemeinde Wien mit: 3., Schlachthausgasse 2-69., Hernalser Gürtel 2610., Schrankenberggasse 22.

Vorwiegend war Arthur Berger jedoch als Filmausstatter tätig und entwarf zwischen 1920 und 1936 die Ausstattung für mehr als 30 österreichische Filmproduktionen (darunter auch für "Sodom und Gomorrha", 1922).

1932 führte er beim Wahlwerbefilm der SDAP "Die vom 17er-Haus" selbst Regie. 1936 emigrierte Berger über Prag und Paris nach Moskau, wo er unter dem Pseudonym Artur Semenowitsch wiederum als Filmausstatter tätig war.

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Berger, Josef
13.9.1898, Wien – August 1989, London
Der Bruder von Arthur Berger war Schüler von Adolf Loos und begründete mit Martin Ziegler und seinem Bruder eine erfolgreiche Architektengemeinschaft, die u.a. die Gemeindebauten 3., Schlachthausgasse 2-6; 9., Hernalser Gürtel 26; 10., Schrankenberggasse 22 und den Grassingerhof errichtete.

Josef Berger emigrierte bereits 1934 nach Palästina und ging 1937 nach London, wo er bis zu seinem Tod als Architekt tätig war.

Bittner, Josef
21.3.1879, Brusnice (Mähren) – 26.4.1945, Wien (Freitod)
Bittner kam 1898 nach Wien und trat nach dem Studienabschluss in den Dienst der Gemeinde Wien, wo er 1921 zum Leiter des Stadtbauamtes avancierte. Bittner, der zahlreiche öffentliche Gebäude entwarf, prägte die Ästhetik des "Roten Wien" entscheidend mit. Auf ihn gehen u.a. das Gebäude der Stadtgartendirektion am Heumarkt (1907), das ehemalige Umspannwerk Sechshaus (1924/25), zahlreiche Kinderfreibäder und – gemeinsam mit Konstantin Peller – die Feuerwehrwachen Speising, "Am Steinhof", Grinzing, Neustift und Kahlenbergerdorf zurück. Im kommunalen Wohnbau war Bittner in 18., Staudgasse 80a als Architekt engagiert. 1939 wurde er zwangspensioniert.

Brenner, Anton
12.8.1896, Wien – 26.11.1957, Wien

Briggs, Ella (geb. Baumfeld)
5.3.1880, Wien – 20.6.1977, London
Die Tochter eines jüdischen Anwalts studierte – mangels einer Architekturausbildung für Frauen – Malerei, heiratete 1918 den amerikanischen Militärattaché Briggs, studierte an der TH München und wurde 1921 als erste Frau in den Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein aufgenommen.

Briggs war neben Margarete Lihotzky die einzige Frau, die am Wohnbauprogramm des "Roten Wien" mitwirkte. In Wien errichtete sie den Pestalozzihof und das Ledigenheim in der Billrothstraße 9.

Briggs, die sich seit 1930 in Berlin aufhielt, erhielt 1933 Berufsverbot, sah allerdings nach 1934 auch in Österreich keine Zukunft und wanderte schließlich nach England aus, wo sie bis zu ihrem Tod als Architektin tätig war.

Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.