Hindels, Josef

10.1.1916, Wien – 10.2.1990, Wien

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Josef Hindels absolvierte eine kaufmännische Lehre und wurde bald Mitglied des "Zentralvereines der kaufmännischen Angestellten Österreichs". Schon früh trat Hindels gegen Antisemitismus und Fremdenhass auf und wurde wegen seiner Gesinnung mehrmals verhaftet, so etwa 1933 wegen der Teilnahme an einer Demonstration.

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1937 flüchtete Josef Hindels in die Tschechoslowakei, später nach Norwegen und 1941 mit Hilfe der norwegischen Widerstandsbewegung nach Schweden, wo er sich einer Gruppe österreichischer Freigewerkschafter anschloss. 1946 kehrte er unter dem Namen "Karl Popper" nach Wien zurück.

Hindels war von 1946 bis 1951 Schulungs- und Bildungssekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten und Redakteur des Gewerkschaftsorgans "Der Privatangestellte".

Seit 1970 war er im Verlag des ÖGB und auch als freier Publizist tätig. Hindels war Stellvertretender Vorsitzender des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus und blieb bis zu seinem Tode ein unbeugsamer Mahner.

Seit 1993 findet das alljährliche Josef-Hindels-Symposium mit der Zielsetzung statt, historisch grundsätzliche und aktuelle Themenbereiche im Sinne Josef Hindels zu behandeln.

2004 wurde die Josef-Hindels-Gasse beim Karl-Marx-Hof in Döbling nach ihm benannt.

Werk: Von der ersten Republik zum zweiten Weltkrieg, 1947; Hitler war kein Zufall. Ein Beitrag zur Soziologie der Nazibarbarei, 1962; Lebt Stalin in Peking? Die ideologische Auseinandersetzung im Kommunismus, 1964; Eine junge Republik feiert ihren Geburtstag, 1965; Österreichs Sozialisten in der Opposition. Konzept einer grundsatztreuen Oppositionspolitik des demokratischen Sozialismus, 1966; Das Gesellschaftsbild des Sozialismus, 1966; Was ist heute links?, 1970; Österreichs Gewerkschaften im Widerstand, 1934-1945, 1976; So starb ein junger Sozialist, Josef Gerl, ca. 1976; 15. Juli 1927. Niemals vergessen!, 1977; März 1938. Gedenken und Mahnung, 40 Jahre danach, 1978; Otto Bauer ist jung geblieben. Anlässlich des 100. Geburtsjahres von Otto Bauer, 1981; Antifaschismus in den achtziger Jahren, 1982; Der Weg zum 12. Feber 1934, ca.1984; Marxismus und Gegenwart, 1985; Robert Danneberg – gelebt für den Sozialismus – ermordet in Auschwitz, ca. 1985; Das Linzer Programm – ein Vermächtnis Otto Bauers, 1986; 1938. Aus der Vergangenheit lernen – Österreichs Weg vom Austrofaschismus zur Nazi-Barbarei, 1988; Erinnerungen eines linken Sozialisten, 1996.
Literatur: Herbert Exenberger, Josef Hindels. Mit der Feder und dem Wort, 2006; Michael Häupl (Hrsg.), Gegen den Strom. Festschrift zum 70. Geburtstag von Josef Hindels, 1986.