Friedrich Engels war der Sohn eines Rheinischen Textilfabrikanten. Philosophische Studien, die Konfrontation mit sozialen Fragen in einem Betrieb seines Vaters in Manchester und die persönliche Freundschaft mit Karl Marx brachten ihn in Kontakt mit der noch jungen Arbeiterbewegung.
In den Jahren 1847/48 verfasste er gemeinsam mit Karl Marx das Manifest der kommunistischen Partei, die erste Zusammenfassung der Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus. Engels veröffentlichte in der Folge zahlreiche theoretische Schriften und bekleidete führende Funktionen in der internationalen Arbeiterbewegung.
Er stand auch in engem Kontakt zur österreichischen Sozialdemokratie, namentlich zu Victor Adler, und half diesem bei der Lösung der letzten Finanzierungsprobleme im Zuge der Gründung der Arbeiter-Zeitung. Ab Ende der 1880er Jahre verband beide auch eine tiefe Freundschaft, Adler nannte ihn "General" – und sie beide "Hofräte der Revolution".
Nach Marx' Tod gab Engels den zweiten und den dritten Band von "Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie" heraus.
Der in den Jahren 1925/26 nach Plänen von Franz Kaym, Alfons Hetmanek und Hugo Gorge errichtete Friedrich-Engels-Hof, 11., Ehamgasse 8, trägt ebenso seinen Namen wie der Friedrich-Engels-Platz (seit 1946, von 1920 bis 1934: Engels-Platz) in der Brigittenau.
Am Friedrich-Engels-Platz befindet sich übrigens eine der beeindruckendsten – wenn auch namenlos gebliebene – kommunalen Wohnhausanlagen der Ersten Republik.
Werk (Auswahl): Die Lage der arbeitenden Klasse in England, 1845; Der deutsche Bauernkrieg, 1850; Anti-Dühring, 1878; Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, 1880; Ursprung der Familie, des Privateigentum und des Staates, 1884; Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie, 1886.
Literatur: Hans Peter Bleuel, Friedrich Engels, Bürger und Revolutionär, 1984; Helmut Hirsch, Friedrich Engels, 1993; Wolfgang Maderthaner, Hofrat der Revolution, in: Zeit Nr. 45/2018.