Ackermann, Manfred

1.11.1898, Mikulov/Nikolsburg (Mähren) – 16.6.1991, Wien

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Manfred Ackermann kam mit seinen Eltern als Kind nach Wien und wuchs in der Brigittenau auf. Beim Militär lernte er den Vater Bruno Kreiskys, Max Kreisky, kennen und schloss sich den Sozialdemokraten an. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er damit beauftragt, die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) in der Brigittenau zu organisieren. In nur drei Jahren formte er aus einer Gruppe von 17 Jugendlichen eine Organisation von mehr als 1.000 Mitgliedern.

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Ab 1923 reorganisierte Ackermann die Jugend des "Zentralvereines der kaufmännischen Angestellten" und baute sie zu einer der stärksten und aktivsten Jugendorganisationen aus. Ackermann war auch einer der Mitbegründer der "Sozialistischen Jungfront", einer Organisation, die als Vorläuferin der Jungen Generation (JG) angesehen werden kann.

Nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP war er Mitbegründer und erster Obmann der Revolutionären Sozialisten (RS), deren Führung er bis zum Jahr 1938 angehörte. Nach dem "Anschluss" flüchtete Manfred Ackermann über Frankreich, Spanien und Portugal in die Vereinigten Staaten, wo er wiederum gewerkschaftlich tätig war.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1964 kehrte er nach Österreich zurück, hielt Vorträge, war einer der Initiatoren des "Jugendkontaktkomitees" im Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer, und bis ins hohe Alter als unermüdlicher Volks- und Erwachsenenbildner tätig.

Die im Jahr 1928 nach Plänen von Karl Badstieber errichtete Wohnhausanlage am Brigittaplatz 11-13, in der Ackermann und seine Familie bis zu ihrer Flucht im Jahr 1938 wohnten, wurde im November 2008 Manfred-Ackermann-Hof benannt.

Werk: Manfred Ackermann, Erziehung zum Menschenbewusstsein, 1988.
Literatur: Peter Pelinka, Erbe und Neubeginn. Die Revolutionären Sozialisten in Österreich 1934-1938, mit einem Nachwort von Manfred Ackermann, 1981.